Darum geht es im Interview von Jonas Mayer mit Axel Venn in der taz im April 2018. Auszug:
Als säße man auf Würmern
Es soll vor Graffiti schützen, die Corporate Identity vermitteln und dann auch noch originell sein:
Das Design der Sitzbezüge in deutschen Bussen und Bahnen ist ein eigenes Universum mit vielen Blautönen. Der Farbexperte Axel Venn erklärt, was gut aussieht – und was noch besser
werden muss
Das ganze Interview finden Sie weiter unten als Download aufgeführt.
Es lohnt sich auf jeden Fall, die zwei Seiten anzuschauen.
Die Muster und Farben der Sitzbezüge in den Bahnen und Bussen sind doch immer wieder im alltäglichen Gespräch ein Thema.
Das Interview erscheint demnächst auf der Homepage von Interface, Inc.
farbe & raum (Heft 59)
Interview mit Axel Venn zum Thema:
Farben und warum sie fürs Wohnen unentbehrlich sind.
Farbe für Körper, Geist und Seele
Professor Axel Venn, Berliner Farbforscher, Farbtrendscout und Designer, verrät im Interview, was uns 2017 Farbiges erwartet, wie sich Farben auf unser Befinden auswirken und warum Farben
bei der Wohnraumgestaltung nicht wegzudenken sind.
»farbe & raum« ist das Kundenmagazin der Mappe – Die Malerzeitschrift © Verlag Georg D.W. Callwey
Axel Venn zu dem Frage wie in weit Pantone mit der Farbe des Jahre die Farbtrends besimmt. Also auch woher Trends stammen und wie sie entstehen:
Dazu flossen Venns Statesments des Telefoninterviews vom orf in den Beitrag mit ein.
Hier finden Sie den Beitrag (Link abruf: 18.05.2017 - news.orf.de)
Dazu ein kleiner Auszug: Der ganze Beitrag is aber noch spannender:
Stoffhersteller als Einflüsterer von Trends
Venn hingegen ist überzeugt, dass es hauptsächlich die Randgesellschaften seien, wie die der Tattoo- und Piercingszene, aus denen Farbhersteller und Modemacher schöpfen würden. In der
Kleiderindustrie sind die Stoffhersteller die „wahren Experimentierer und Einflüsterer von Trends“.
„Ein Trend ist keine Harmonieveranstaltung“, sagt Venn und weiter, „sie werden meist aus Untergrundhaltungen gebildet, sie kommen also aus prekären Lebensbereichen, die nonkonformistisch sind. Trends leben von inneren Widersprüchen.“
Die Eigenschaftsmerkmale des Lebensraums Büro
[Nennen wir ihn schlicht »Wertekatalog für den Alltag«. Wenn man sich die Matrix betrachtet, kommt man nach gewissenhafter Durchsicht zu der Überzeugung, dass sie recht realitätsnah, anständig und
von Sachverstand gekennzeichnet zu sein scheint und einen ziemlich bedeutenden Akzeptanzwert besitzen muss.
– Ich habe den Katalog aufgrund einer Vorgabe der congena Texte »Zwischen Ordnung und Chaos« S. 28, Ausgabe 2011, manipulativ fortentwickelt. Dabei habe ich mir die Frage gestellt: »Welche Liste der
fünfundzwanzig Eigenschaften oder Wertmerkmale, die ich als meine persönliche, hier gefakte, best-of Liste einem Bewerbungsschreiben beifüge, sind es, die mich am ehesten zum Büroleiter befähigen mit
einer inkludierten Aufstiegschance zum Prokuristen?«]
[...]
[Die meisten Büros sind in der Realität Horte des Schreckens, der Überfüllung, der Unordnung, der Verwahrlosung und Nachlässigkeit und eines latenten, vorher- sehbaren Vandalismus. Die dort arbei-
tenden Menschen nehmen die täglich vorgeführten Horror-Bilder ihrer Arbeits- umgebung kaum mehr wahr. Der Über- lebenswille zwingt sie dazu, ihre verletz- ten Sympathien und Gefühle hinter einer
Schmerzhaltung masochistisch anmuten- der Realitäts-Verweigerung mit Bambus, Kakteen, Palmen-Grünzeug zu verbergen.
Weitere Unzier zeigen halb private Ver- wandten-Fotos und Niedlichkeitsbilder aus Afrika oder der angrenzenden Kita.
Aus eigenen Untersuchungen weiß ich, dass Missachtungen und Destruktionen der Umgebungssubstanz bereits zwei Jah- re nach Neuanschaffungen oder Renovie- rungen beginnen.
Die Motivationen der absichtlich-unabsicht- lichen Entweihung des Autos, der Küche, des Hausstands, des Büros ist ursächlich in einer nie stattgefundenen Verbrüderung, zumindest Akzeptanz von Mensch
zu Pro- dukt und Umgebung zu suchen. Die Sehn- sucht nach dem genetisch-willkommenen Ebenbild von Mensch zu Ding oder »De- sign« fand also niemals statt.
Ich nenne das eine Ikeasierung [völlige Entindividualisierung] der Produktcharak- tere. Da helfen auch keine Produktnamen und keine lauen Sprüche: Aus Billy wird kein Adonis oder Dorian Gray und aus Trixi keine Isabella oder Kleopatra. Wenn ein Produkt nachlässig konstruiert, designed...]
Anbei finden Sie den gesamten Artikel als PDF
Farbsysteme – illustrieren, vergleichen, kommunizieren
Axel Venn
Warum wir heute Farbsysteme für eine Vielzahl handwerklicher, kreativer, medien- und marketingspezifischer Berufe für unerlässlich halten, hängt mit der Vernetzung der Aufgabengebiete, der
Internationalisierung und der Komplexität von Produkt- und steigendem Wertanspruch zusammen.
So muss das Automobilinterieur gleichtonig auf fünf oder sechs Materialtypen abgestimmt sein, oder die Gebäudeausstattung eines Krankenhauses folgt einer ästhetischen, heil- und pflegeorientierten
Farbkonzeption. Beide Aufgaben verlangen nach klar beschriebenen und eindeutig kommunizierbaren Definitonen.
Sinn und Ursprung
Ordnung und Ortung
Systeme und Klienten
Farbsysteme mit unterschiedlicher
Programmatik
RAL-Designsystem (Abb. 3)
NCS (Natural Color System)
Munsell Color Order System
Verschiedene Farbregister und Farbsammlungen
Pantone
HKS
Verschiedene Sammlungen
Vom Sinn und Nutzen der Systeme
Systeme und Erkenntnisgewinnung
aus dem Buch:
Detail Praxis
Farbe
Entwurfsgrundlagen
Planungsstrategien
visuelle Kommunikation
Axel Buether